Die Abkürzung FTP steht für File Transfer Protocol. Aber das ist nur die halbe Wahrheit: Denn neben dem reinen Filetransfer (also dem Up- und Download von Dateien) ist es auch möglich, mittels bestimmter FTP-Befehle eine Verzeichnisstruktur anzulegen und Dateien zu administrieren. Um dem User die Datenübertragung relativ einfach zu machen, wurden FTP-Clients entwickelt. Es ist also nicht notwendig, Befehle wie get, put oder mkdir unter ftp zu kennen, um die entsprechenden Transaktionen durchführen zu können. Das übernehmen die FTP-Applikationen, bei denen man über eine mal mehr, mal weniger benutzerfreundliche grafische Oberfläche die gewünschten Aktionen umsetzen kann. FTP-Programme sind für alle gängigen Betriebssysteme vorhanden.
Die eigene Homepage
Eine ansprechende Domain zu registrieren, unter der man sich der Internetgemeinde präsentieren möchte, ist das Eine; den content, den man ins Netz stellen möchte, dann auch irgendwie auf den Server des Webhosters zu bekommen, ist das Andere.
Die Anmeldung am Server ist bei allen FTP-Programmen vergleichbar: Man benötigt den Servernamen (URL), einen User und ein Passwort (wird vom Webhoster vergeben). Nach der Anmeldung mittels dem FTP-Client seines Vertrauens (weiter unten im Text werden gleich exemplarisch drei weit verbreitete und häufig genutzte FTP-Programme vorgestellt), so ist meist bereits eine Struktur vorgegeben, die man im Normalfall auch beibehalten und als Speicherort für seine Dateien nutzen kann.
Zu beachten
Der Standard-Port für das File Transfer Protocol ist Port 21.
Eine Grundeinstellung bei FTP-Clients betrifft den Übertragungsmodus, den man je nach Dateiformat einstellen muss. Als Standard ist der ASCII-Modus im RFC 959 festgelegt. Sollen Binärdateien übertragen werden, so muss der Modus in binary geändert werden.
Im Netz finden sich viele FAQs sowohl zu allgemeinen Fragestellungen rund um FTP-Clients als auch zu den Merkmalen spezieller FTP-Programme.
Beliebte FTP-Programme
FileZilla
Bei FileZilla handelt es sich um ein Open-Source-Programm, das für Windows, Mac OS und Linux zur Verfügung steht. Darüber hinaus gibt es eine Portable-Version, sodass die Applikation ohne Installation z.B. direkt von einem USB-Stick aus gestartet werden kann. Die Oberfläche erinnert an zwei nebeneinander geöffnete Explorer-Fenster. Das eine Fenster zeigt die lokalen Dateien, das andere die Dateien, die bereits auf dem Server liegen. Up- und Download sind mit Drag&Drop möglich. Fortschritt und Status werden während der Übertragung angezeigt. Der Client funktioniert intuitiv und ist benutzerfreundlich.
CoreFTP
Bei dem Programm CoreFTP wird man viele Parallelen zu FileZilla. Dieser Terminal-Client wird ebenfalls in einer Free-Version angeboten, allerdings nur für Windows. Alle Funktionalitäten, die man z.B. für den Aufbau und die Pflege seiner Homepage benötigt, stehen hier zur Verfügung. Übertragungen können, wie bei anderen Programmen auch, gestoppt und wieder neu gestartet werden. Drag&Drop ist möglich, und auch die Sicherheitsaspekte von sFTP und SSL sind gewährleistet. Die kostenpflichtige Core FTP Pro Version bietet zusätzlich unter anderem eine zeitgesteuerte Übertragung sowie weitergehende Ver- und Entschlüsselung-Optionen.
WS_FTP
Der WS_FTP-Client für Windows wird in einer frei zugänglichen Lite- und einer kostenpflichtigen Pro-Version auf vielen Seiten im Internet zum Download angeboten. Bei dem WS_FTP-Client handelt es sich sicherlich um einen Klassiker unter den FTP-Applikationen. Im Vergleich zu den beiden oben skizzierten Programmen benötigt man bei dem eher spartanisch anmutenden WS_FTP etwas mehr technisches Know-how z.B. bei der Konfiguration des Home- und Hostverzeichnisses. Sind aber die Einstellungen vorgenommen, so hat man einen leistungsfähigen Client zur Hand, den man individuell hinsichtlich Übertragungs- und Überschreibungsverhalten einstellen kann.
Fazit
Es gibt viele Freeware und Open-Source-Programm die für den privaten User alle gängigen Funktionen unterstützen. Ein kostenpflichtiger FTP Client ist deshalb nur für Profis nützlich, die auf zeitgesteuerte Übertragungen oder Ver- und Entschlüsselung-Optionen nicht verzichten wollen.